Das Tagesgeld ähnelt hinsichtlich der Flexibilität der Geldanlage einem Sparbuch mit dreimonatiger Kündigungsfrist und dem Recht, über einen festgesetzten Teilbetrag ohne Kündigung zu verfügen. Der Zinssatz war in der Vergangenheit deutlich höher als die Sparbuchzinsen, inzwischen ist der Unterschied bei den meisten Banken jedoch nur noch minimal.
Die wichtigste Produkteigenschaft beim Tagesgeld ist, dass der Sparer sein Geld jederzeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zurückfordern kann. Anders als bei einem Sparbuch mit dreimonatiger Kündigungsfrist und einer teilweise möglichen Rückforderung ohne vorherige Kündigung darf der Kontoinhabern bei einem Tagesgeldkonto jederzeit die gesamte Einlage ohne jede Begrenzung zurückfordern. Die Art der Geldüberweisung führt üblicherweise dazu, dass zwischen der Rückforderung und dem Geldeingang auf dem Referenzkonto ein Bankarbeitstag vergeht, wenn beide Konten nicht bei einem einzigen Geldinstitut geführt werden. Das Referenzkonto ist ein Girokonto, welches als alleiniges Auszahlungskonto vereinbart wurde. Einige wenige Geldinstitute bieten bei Tagesgeldkonten als Alternative die Geldabhebung über eine zusätzlich ausgestellte Kontokarte an, die meisten Kreditinstitute zahlen Gelder auf Tagesgeldkonten aber nur durch Überweisung auf das Referenzkonto aus. Eine geringe Anzahl an Banken verlangt, dass Kunden das Referenzkonto für das Tagesgeld ebenfalls bei ihnen führen. Die Eröffnung eines zusätzlichen Girokontos führt zu Folgekosten, sofern dieses nicht ebenfalls kostenlos geführt wird. Bei der Auswahl eines Tagesgeldkontos schließen angehende Sparer Angebote mit einer Girokontopflicht bei derselben Bank am besten aus.
Die meisten Kreditinstitute zahlen derzeit 1,0 bis 1,5 Prozent Zinsen für das Tagesgeld. Die Werbung mit einer höheren Verzinsung ist nahezu immer mit der Voraussetzung der Inanspruchnahme weiterer Leistungen wie der Eröffnung eines Wertpapierkontos verbunden. Alternativ bieten einige Geldinstitute ihren neuen Kunden hohe Zinsen für das Tagesgeld an, passen aber den Zinssatz bereits nach kurzer Zeit wieder an. Die Bank kann den vereinbarten Zinssatz bei Tagesgeldkonten jederzeit verändern. Verträge mit Neukunden sehen häufig vor, dass ein Geldinstitut für einen festgelegten Zeitraum den zunächst vereinbarten Zinssatz festschreibt. Ein solches Angebot lässt sich ohne Bedenken nutzen, zumal die für ein Tagesgeldkonto unübliche Zinsbindung die Kündigungsmöglichkeiten des Kunden nicht einschränkt. Bei einem Vergleich der für das Tagesgeld angebotenen Zinsen achten Sparer nicht nur auf den Zinssatz, sondern auch auf die Methode der Zinsauszahlung. Banken schreiben Zinsen auf Tagesgeldkonten entweder jährlich, vierteljährlich oder monatlich gut. Bei der monatlichen Zinsberechnung entsteht für den Tagegeldsparer dank des Zinseszins-Effektes ein deutlicher Vorteil gegenüber der jährlichen Zinszahlung.
Tagesgeldkonten bieten neben einheimischen Geldinstituten auch ausländische Banken an. Falls diese über eine Zweigstelle in Deutschland verfügen, erfolgt die Versteuerung der Zinsen über die Abgeltungssteuer, sonst sind sie in der Einkommensteuererklärung anzugeben und mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern. Falls der Sparer den zulässigen Betrag noch nicht ausgeschöpft hat, reicht er einen Freistellungsauftrag an die das Tagesgeldkonto führende Bank ein. Die deutsche Zweigstelle führt zur Anwendung des deutschen Steuerrechts, sie bewirkt aber nicht, dass die Bank den strengen inländischen Bestimmungen zum Sicherheitsfonds unterliegt. Bei Geldinstituten mit ausländischer Bankzulassung achten Sparer darauf, dass ihr Tagesgeld bei einer Bankinsolvenz gesichert ist. Sparer können ein Tagesgeldkonto bei einigen Anbietern auch als Fremdwährungskonto führen. Den damit verbundenen Chancen für zusätzliche Erträge durch eine gute Währungskursentwicklung steht das Risiko von Kursverlusten gegenüber.
Das Tagesgeld ist eigentlich für jeden eine willkommene Sparanlage, der eine möglichst hohe Rendite erzielen will und dennoch jederzeit über sein Geld verfügen möchten. Dabei ist der Zinssatz im Idealfall nahezu doppelt so hoch wie beim Sparbuch.
Ein Tagesgeldkonto wird eigentlich von jeder Filial- und Direktbank angeboten. Jeder, der uneingeschränkt geschäftsfähig ist kann ein entsprechendes Konto eröffnen. D.h. Sie können ein solches auch für Ihre Kinder anlegen. Hierfür müssen eine schriftliche Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten und der Personalausweis oder eine Geburtsurkunde vorgelegt werden.
Die Zinserträge sind steuerpflichtig! Denken Sie rechtzeitig daran, einen Freistellungsauftrag für Kapitalerträge beim Finanzamt zu stellen.
Sie können im Prinzip täglich über Ihr Tagesgeld verfügen, jedoch mit gewissen Einschränkungen. So sind im Regelfall keine Bargeldauszahlungen möglich, wobei vereinzelt eine so genannten Maestro-Karte von manchen Anbietern ausgegeben wird, womit auch am Geldautomat abgehoben werden kann. Doch im Regelfall ist ihr angelegtes Kapital nur über ein Referenzkonto (meist das eigene Girokonto) zu erreichen. Bedenken Sie hierbei, dass die Überweisung 1-3 Tage dauern kann, sollten Sie die beiden Konten bei verschiedenen Banken haben.
Es fallen im Regelfall keine Gebühren für die Kontoeröffnung oder -führung an. Jedoch wird für gewisse Zusatzleistungen, wie die Zusendung der Kontoauszüge per Post, die Maestro-Karte usw. Gebühren erhoben.
Das Anlagekapital unterliegt normalerweise keinen Beschränkungen. Jedoch ist der zu verzinsende Mindestbetrag von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Manche verzinsen schon ab dem ersten Euro Tagesgeld, andere erst ab einer bestimmten Betragshöhe. Es ist daher absolut empfehlenswert sich bei den verschiedenen Banken genau zu erkundigen.
Die Zinsen für das Tagesgeld können wahlweise monatlich, quartalweise oder jährlich (pro anno) ausgezahlt werden. Wobei die ersten beiden Möglichkeiten zu empfehlen sind, da in diesen Fällen der Zinseszins zum Tragen kommt und sich damit positiv auf die Renditen auswirken. Da es sich normalerweise um einen Tageszins handelt muss man sich um ein variierendes Guthaben keine großen Sorgen machen, da täglich neu berechnet wird. Es geht einem also auch bei unregelmäßigen Einzahlungen nichts verloren. Nur in wenigen Ausnahmen wird das monatliche Durchschnittsguthaben berücksichtigt.
Da das Tagesgeld jederzeit verfügbar und das Konto damit auflösbar ist, gibt es normalerweise keine festgelegte Fristen. Allerdings gibt es Banken, die neue Kunden mit einem besonders hohen Zinssatz auf ein befristetes Tagesgeldkonto locken.
Beides Möglichkeiten um sein Geld zwischen Tagesgeldkonto und Referenzkonto zu verschieben. Jedoch sollte man hierbei bedenken, dass es beim Lastschriftverfahren gegebenenfalls dazu kommen kann, dass das Geld bis zu sechs Wochen nicht zur Verfügung steht. Zum Beispiel weil das Konto, von dem Geld eingezogen werden soll nicht ausreichend gedeckt oder der Dispokreditrahmen des Referenzkontos bereits überzogen ist.
Die Entschädigungseinrichtung deutschter Banken (EdB) sichert von staatlicher Seite aus Ihr Geld seit 2011 bis zu einem Betrag von 100.000,00 Euro zu 100 % ab. Um jedoch auch höhere Beträge absichern zu können haben sich die verschiedenen Banken zusammengeschlossen und sogenannte Sicherungsfonds angelegt. (Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken, Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe, Sicherungseinrichtung der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken)